Kombiverkehr initiiert Neustart der Diskussion über KV-Richtlinie

Politische Lunch Debate im EU-Parlament mit MEP Sophia Kircher

(Brüssel, 14. Mai 2025) Die EU-Abgeordnete Sophie Kircher und die Kombiverkehr KG wollen gemeinsam den politischen Stillstand in der Debatte um die Zukunft der KV-Richtlinie beenden. Deshalb initiierte Kombiverkehr gemeinsam mit Kircher, die stellvertretende Vorsitzende des TRAN-Ausschusses ist, gestern im Europäischen Parlament eine Lunch Debate. Die hochrangig besetzte Veranstaltung wollte auch neue Impulse für einen nachhaltigen europäischen Schienengüterverkehr setzen.

Hintergrund der Initiative ist der im November 2023 vorgelegte dritte Entwurf der EU-Kommission zur Richtlinie über den kombinierten Verkehr. Trotz der erklärten Ziele zur Verkehrsverlagerung hemmen weiterhin fehlende Standardisierung, Umsetzungsdefizite in den Mitgliedsstaaten sowie ein stockender legislativer Prozess das Wachstum des kombinierten Verkehrs in Europa. Die Branche fordert dringend Planungssicherheit – doch die Verhandlungen sind in einer Sackgasse.

„Es ist höchste Zeit für diese Debatte, damit in den kombinierten Verkehr wieder Bewegung reinkommt. Ein modernes und effizientes Transportsystem ist eine der wichtigsten Grundlagen für Wettbewerbsfähigkeit in der EU. Die Richtung ist klar: Wir brauchen eine spürbare Verlagerung des Verkehrs weg von der Straße hin zur Schiene. Dabei ist es sehr wichtig, wie die gesetzliche Grundlage aussieht, um besonders in den Alpenregionen nicht schlussendlich mehr Verkehr auf den Straßen zu erzeugen“, betonte MEP Sophia Kircher.

Zentrale Themen der Debatte waren:

• Die größten Herausforderungen der Richtlinie über den kombinierten Verkehr

• Die Notwendigkeit einer zukunftsfesten Definition des kombinierten Verkehrs

• Die bessere Abstimmung zwischen bestehenden Rechtsakten (z.B. Gewicht- und Abmessungsrichtlinie)

• Die Rolle nationaler Subventionen und deren Einfluss auf fairen Wettbewerb

• Die Lehren aus Krisensituationen wie dem Schneechaos 2019 oder der Lage am Brenner-Korridor

• Der Austausch zwischen Europäischer Kommission, Parlament und Logistikbranche über die nächsten legislativen Schritte

Armin Riedl, Geschäftsführer von Kombiverkehr KG, stellte klare Forderungen insbesondere an die polnische Ratspräsidentschaft: „Das Thema kombinierter Verkehr ist zu wichtig als dass es noch länger liegengelassen werden könnte. Seit Ende der 1990er Jahre geht nichts mehr vorwärts bei einer Erneuerung der wichtigsten Richtlinie für diesen stark wachsenden Bereich des Schienengüterverkehrs.“ Kommission, Parlament und Ratspräsidentschaft müssten jetzt einen neuen Anlauf nehmen, um den wirtschaftlichen Aufbruch in Europa nicht zu gefährden. „Eine wachsende Industrie braucht einen starken Güterverkehr. Und das geht nicht ohne einen leistungsstarken kombinierten Verkehr auf der Grundlage eine innovative, verständliche und runderneuerte KV-Richtlinie.“

Auch Kristian Schmidt, Direktor der Generaldirektion Mobilität und Verkehr (GD MOVE), appellierte an die Mitgliedsstaaten, ihre Verantwortung stärker wahrzunehmen und die Umsetzung gemeinsamer europäischer Ziele im Verkehrssektor zu beschleunigen.

Mit dieser Initiative setzt Kombiverkehr gemeinsam mit politischen Entscheidungsträgern ein deutliches Signal: Der kombinierte Verkehr muss gestärkt, gesetzlich klar geregelt und strategisch ausgebaut werden – für eine klimafreundliche und krisenfeste europäische Logistik.

Lunch Debate der MEP Sophia Kircher und der Kombiverkehr KG im Europäischen Parlament in Brüssel

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Sophia Kircher und Kristian Schmidt im Gespräch mit Moderator Detlef Fechtner, Chef Reporter der Börsen-Zeitung

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Sophia Kircher, MEP

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Kristian Schmidt, Direktor der Generaldirektion Mobilität und Verkehr (GD MOVE)

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Armin Riedl, Geschäftsführer der Kombiverkehr KG

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Fotos: Berbalk Communications